Gutenberg-Museum

Das in der Mainzer Altstadt gelegene Gutenberg-Museum zählt weltweit zu den ältesten Druckmuseen. Über vier Jahrtausende an Buch-, Druck- und Schriftkultur werden hier seit der Gründung im Jahr 1900 präsentiert. Fokuspunkt ist der aus Mainz stammende Johannes Gutenberg, der mit seinen Erfindungen im 15. Jahrhundert eine Medienrevolution auslöste. Zu Recht zählen zwei in der Schatzkammer des Museums aufbewahrten Exemplare der Gutenberg-Bibel zu den Herzstücken der Dauerausstellung. Doch nicht nur die vergangene, auch die gegenwärtige, europäische Buchkultur möchte im Gutenberg-Museum in all ihrer Vielfalt zugänglich gemacht werden. Eine eigene Abteilung ist für die internationale Druckgeschichte eingerichtet, wie etwa in Ostasien, Ägypten oder dem Islam. Schriftentwicklung, Presshistorie, Buchbinderei und handwerkliche sowie künstlerische Drucktechniken zählen zu den Themenbereichen des Museums.

 

Die Fassade des Römischen Kaisers.
In diesem Gebäudeteil befinden sich die Museumsverwaltung sowie die Gutenberg-Bibliothek.

 

Der Eingang zum Innenhof.

 

Mehrere Hunderttausend Objekte gehören der Sammlung des Gutenberg-Museums an. Eine Auswahl wird auf einer Ausstellungsfläche von rund 3.500 qm präsentiert. Dass Gutenbergs Erfindungen die Druck- und Buchwelt noch in unserer Gegenwart prägen, wird in der Museumspädagogik aufgegriffen. Die Druckwerkstatt ermöglicht eine Zugänglichkeit für jegliche Altersgruppen; hier ist ausprobieren und eigenes Drucken erwünscht. Seit 1987 wird von der Stadt alle zwei Jahre der sogenannte „Stadtdruckerpreis“ vergeben; eine Auszeichnung für Kunstschaffende, deren Werk als bedeutsam für Mainz als Gutenberg-Stadt gilt. Dabei werden KünstlerInnen im nationalen Raum – nicht bloß im Mainzer Umkreis – in Erwägung gezogen. Die Mainzer Stadtdruckerin 2020/21, Veronika Weingärtner, machte an der Kunsthochschule Mainz ihren Abschluss und ist Stand 2023 im Atelierhaus Waggonfabrik untergebracht. Eine Auswahl ihrer Werke wurden im Gutenberg-Museum ausgestellt. Darüber hinaus fungiert das Gutenberg-Museum als Träger der Mainzer Minipressen-Messe, mit Jürgen Kipp als Kurator und Organisator. So ist das Direktorat stets bemüht, trotz der vorrangig historischen Sammlung des Museums als lebendige Position in der Gegenwart zu fungieren, die die Druckkunst auch in einen zeitgenössischen Kontext überführt.

 

Der Anbau des Gutenberg-Museums. In diesem Gebäudeteil befinden sich die Ausstellungsräume.

 

Der Eingang zum Museumsshop.

 

Das Museum führt Partnerschaften mit Druckmuseen rund um die Welt, u.a. mit solchen in Tokyo (Japan), Cheongiu (Südkorea) und Beijing (China). Auch ist dem Gutenberg-Museum ein Eintrag für immaterielles Kulturerbe in Deutschland bei der UNSECO inne.

Stand 2023 ist Dr. Ulf Söltner Direktor des Gutenberg-Museums, mit Dr. Anett Göthe als stellvertretenden Direktorin. In naher Zukunft ist ein Umzug in das Naturhistorische Museum geplant.

 

 

Zur Website des Gutenberg-Museums